• Gehäuselagereinheiten

  • Merkmale

  • Dichtung

  • Toleranzen

  • Schmierung / Wartung

Wartungsfreie Gehäuselagereinheiten (Y-Lagereinheiten) bestehen aus einem Lagereinsatz auf Basis der Rillenkugellager Reihe 62 bzw. 63 sowie einem entsprechend ausgeführten Lagergehäuse. Die Lagergehäuse sind als Steh-, Flansch- und Spannkopfgehäuse erhältlich. Sie können in den Materialien Grauguss, Sphäroguss, Stahlguss, Stahlblech, NIRO bzw. Kunststoff gefertigt werden. Y-Lagergehäuse sind robuste einbaufertige Elemente zur Gestaltung wirtschaftlicher Lagerungen die sich besonders einfach montieren und demontieren lassen. Sie unterscheiden sich weiterhin durch die Art ihrer Befestigung auf der Welle.

Anwendungen

Y-Lagereinheiten bestehen aus einem beidseitig abgedichteten Rillenkugellager mit kugeliger Außenringmantelfläche und dem Y-Lagergehäuse aus unterschiedlichen Materialien mit hohlkugeliger Bohrung.

Auf Grund ihrer Wirtschaftlichkeit und Eignung für schwierige Betriebsverhältnisse werden sie in landwirtschaftlichen Maschinen, Baumaschinen, Förderanlagen, Textilmaschinen, Maschinen für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, Papier- und Holzverarbeitungsmaschinen und in vielen anderen Bereichen eingesetzt.

Die Gehäuselagereinheiten können eingesetzt werden als Festlagerung, bei niedrigen Belastungen und Drehzahlen als Loslagerung. Sie ermöglichen den Ausgleich größerer Fluchtungsfehler und finden Verwendung wenn Lagerungen besonders montagefreundlich sein sollen. Die aufwändige Bearbeitung der Lagersitzfläche auf der Welle und im Gehäuse entfallen.

 

Art der Befestigung auf der Welle

  • Exzenterring mit Gewindestift (SA, HC)
  • Sie sollten für Lagerungen mit gleichbleibender Drehrichtung verwendet werden. Sie können mit einseitig verlängertem Innenring (SA) und mit beidseitig verlängertem Innenring (HC) geliefert werden.
  • Gewindestifte im Innenring (SB, UC)
  • Diese Lager mit zwei Gewindestiften sind für Lagerungen mit wechselnder Drehrichtung geeignet. Sie können mit einseitig verlängertem Innenring (SB) und mit beidseitig verlängertem Innenring (UC) geliefert werden.
  • Befestigung mit Spannhülse (UK)
  • Zum Einsatz kommen UK-Lager mit den dazugehörigen Spannhülsen der Reihen H 300 und H 2300
  • Befestigung mit inkorporierter Spannhülse (KG)
  • Diese Lager sind für Lagerungen mit wechselnder Drehrichtung und höheren Drehzahlen geeignet.
  • Befestigung durch Passung (CS)
  • Diese Lager sind für hohe Drehzahlen und wechselnder Drehrichtung geeignet. Sie werden mit Normaltoleranz in der Lagerbohrung gefertigt und durch entsprechende Passung auf der Welle befestigt.

 

Betriebstemperatur

Die zulässigen Betriebstemperaturen der Y-Lagereinheiten sind vom eingebauten Y-Lager abhängig und werden durch den Werkstoff der Dichtung sowie des Käfigs und des verwendeten Schmierfettes bestimmt. Die Standarddichtungen gestatten einen Dauerbetrieb im Temperaturbereich zwischen -20°C und +110°C. Für höhere Temperaturen werden Dichtungen aus hochtemperarturbeständigen Materialien wie Teflon und Viton eingesetzt.

Die Y-Lager werden in der Regel mit schleifenden Dichtungen ausgerüstet, die sich in ihrer Ausführung unterscheiden. Um für unterschiedliche Betriebsbedingungen gerüstet zu sein, unterscheiden wir dieAuf Grund ihrer Wirtschaftlichkeit und Eignung für schwierige Betriebsverhältnisse werden sie in landwirtschaftlichen Maschinen, Baumaschinen, Förderanlagen, Textilmaschinen, Maschinen für die Lebensmittel- und Verpackungsindustrie, Papier- und Holzverarbeitungsmaschinen und in vielen anderen Bereichen eingesetzt.

  • P-Dichtungen
  • PSR-Dichtungen
  • R-Dichtungen
  • P3-Dichtungen
  • L-Dichtungen (nichtschleifende Dichtung)

Zum besseren Schutz der Dichtlippe schützt eine äußere Stahlblechscheibe vor mechanischen Beschädigungen. Die Dichtlippe ist bei allen Lagerungen gegen das abzudichtende Medium gerichtet.

Bei Y-Lagereinheiten mit Gussgehäuse sind die Toleranzen vom Lageraußenmantel und Gehäusesitz so abgestimmt, dass ein Wandern des Außenringes vermieden und der Ausgleich von Fluchtungsfehlern möglich ist. Die Bohrung der Y-Lager weisen eine Plustoleranz auf. Y-Lager der Reihe CS werden mit den allgemein üblichen Minustoleranzen für die Lagerbohrung gefertigt. Die zulässige Wellentoleranz hängt von der Belastung und der Drehzahl ab. Bei normalen Betriebsbedingungen genügen für den Lagersitz blank gezogene Wellen in den Passungen h 8 - h 11. Bei größeren Belastungen und höheren Drehzahlen ist eine Passung nach h 6 oder h 7 erforderlich.

 

Belastungen

Die axiale Belastbarkeit der Y-Lager hängt hauptsächlich von der Art ihrer Befestigung auf der Welle ab. Bei Befestigung mit Exzenterringen bzw. Gewindestiften können die Lager axiale Belastungen bis zu 20% der dynamischen Tragzahl aufnehmen. Bei Spannhülsenbefestigung hängt die axiale Belastbarkeit vom Anzugsmoment der Spannhülsenmutter ab. Die Gehäuse gewährleisten die volle Ausnutzung der Tragfähigkeit der Kugellager. Gehäuse aus Stahlblech besitzen ca. 1/3 der angegebenen Tragzahlenwerte. Bei Y-Lagern die mit Passung auf der Welle befestigt werden, ist die axiale Belastbarkeit von der axialen Abstützung des Lagers abhängig, sie sollte aber den Wert 0,25 C0 nicht überschreiten.

Die Y-Lagereinheiten sind mit einem Langzeit-Lithium-Seifenfett der Konsistenzklasse II befüllt. Eine Nachschmierung erübrigt sich, wenn die Belastungen und Drehzahlen sich moderat verhalten, die Lagerungen keiner starken Feuchtigkeit und Verunreinigungen ausgesetzt sind, sowie die Betriebstemperaturen zwischen +40°C und +60°C liegen.

Bei davon abweichenden Bedingungen ist eine Nachschmierung vorzusehen um eine hohe Lagergebrauchsdauer zu erreichen. Die Schmierintervalle sind von den Betriebsverhältnissen abhängig, daher ist es schwierig, allgemeine Regeln hierfür anzugeben. Sollten Maschinen und Geräte nur über einen gewissen Zeitraum benutzt werden, empfiehlt es sich die Lagereinheiten am Ende einer jeden Betriebsperiode nachzuschmieren. Beim Nachschmieren sollte das Fett bei laufendem Lager langsam eingepresst werden, bis frisches Fett aus der Dichtung austritt. Übermäßiger Druck muss vermieden werden, da sonst die Gefahr besteht die Dichtung zu beschädigen.